Täglich unter Strom.

Die Energie Belp AG sorgt gemäss Leistungsauftrag der Gemeinde für eine umfassende Versorgung mit elektrischer Energie auf einem hohen Qualitätsniveau. Für unsere Kunden bieten wir massgeschneiderte Stromprodukte, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Strompreise 2023

Hier finden Sie die Strompreise der Energie Belp AG, welche per 01.01.2023 gelten:

Tarifblätter Elektrizität Energie Belp AG


Folgende Ursachen führen zu der ausserordentlichen Strompreiserhöhung der Energie Belp AG für das Lieferjahr 2023:

1) Energiepreisentwicklung an der internationalen Strombörse

Eng gekoppelter Strom- und Gasmarkt:
Gas- und Strompreise entwickeln sich am Markt oft parallel. Das liegt daran, dass die sehr flexiblen Gaskraftwerke in Europa dafür eingesetzt werden, Spitzen beim Strombedarf abzudecken. Die Produktionskosten der Gaskraftwerke bestimmen deshalb oft den Marktpreis. Dies umso mehr, wenn die Gasmengen knapp werden. Noch im Frühling 2021 lagen die Notierungen für Gas bei 15 Euro je Megawattstunde. Die Erholung der Wirtschaft nach der Pandemie und die drastische Drosselung der Gaslieferungen durch Russland haben den Preis explodieren lassen – was auch die Strompreise nach oben drückt.

Gasknappheit (Sommer 2021 bis Dezember 2021):
Der Energiepreis erhöhte sich seit Sommer 2021 in verschiedenen Etappen.
Ab Sommer 2021 wurde man unsicher, ob die Gasleitung Nord Stream 2 noch rechtzeitig vor dem Winter ihren Betrieb aufnehmen wird. Diese Verunsicherung, sowie der effektiv verspäteten Inbetriebnahme und die Tatsache, dass in Europa die Gasspeicher zu wenig gefüllt werden konnten, liess den Gaspreis in einer ersten Etappe ansteigen.
Im Januar und Anfang Februar 2022 erholte sich der Energiepreis gegenüber Ende 2021 sogar ganz leicht.

Beginn Ukrainekrieg (Ende Februar 2022):
Mit dem Beginn des Ukrainekrieges im Februar stieg der Energiepreis in einer zweiten Etappe weiter an. Mit ein Grund war, dass die neu in Betrieb genommene Gasleitung Nord Stream 2 gleich wieder stillgelegt wurde und die Gasversorgung von Europa weiterhin unsicher war. Diese Phase dauerte bis etwa Juni 2022.

Gazprom drosselt erstmals die Gaslieferungen durch Nord Stream 1 (Juni 2022):
Ab etwa Juni 2022 drosselte dann Gazprom wegen (angeblichen) Revisionsarbeiten erstmals die Gaslieferungen durch die Leitung Nord Stream 1. Die Lieferungen wurden innerhalb der letzten drei Monate immer weiter reduziert bis in den letzten Tagen sogar eine dreitägige Aussetzung der Lieferung wegen weiteren Revisionsarbeiten angekündigt wurde. Am Markt wird befürchtet, dass die Wiedereinschaltung nach den Arbeiten nicht wie geplant in Betrieb gehen wird.

Stillstehende französische Kernkraftwerke:
Quelle: Newsletter Energy Premium von Primeo Energie vom 03.08.2022
Anfang August waren 30 der 56 Reaktoren in Frankreich abgeschaltet, davon 12 wegen Korrosion und 18 wegen planmässiger Wartungsarbeiten.
Frankreich ist einem dunklen Szenario für seine bereits angespannte Stromversorgung im kommenden Winter entgangen, nachdem die Atomaufsichtsbehörde die Strategie des Versorgers EDF zur Bewältigung der Korrosionsprobleme in einigen Reaktoren gebilligt hat. EDF plant, bis 2025 alle seine Reaktoren mit Ultraschall auf mögliche Spuren dieses Problems zu überprüfen, das zur Abschaltung der erwähnten 12 Reaktoren geführt hat. Der Konzern soll vorrangig die empfindlichsten Bereiche der 1'450-MW-Reaktoren und einige der 1'300-MW-Reaktoren kontrollieren. Zum Vergleich: Das KKW Mühleberg hatte 373 MW. Die französische Behörde für nukleare Sicherheit (ASN) ist der Ansicht, dass die Strategie von EDF angesichts der erworbenen Kenntnisse über das Phänomen und der damit verbundenen Sicherheitsprobleme angemessen ist, ohne insgesamt einen strafferen Zeitplan für die Kontrollen zu fordern. Diese Korrosionsprobleme wurden an den Schweissnähten der Bögen der Sicherheitsinjektionsleitungen für die Kühlung im Notfall, die mit dem Primärkreislauf verbunden sind, festgestellt oder vermutet. Diese sogenannte Spannungsrisskorrosion äussert sich in kleinen Rissen. Bei einigen Reaktoren wird zudem der Kühlkreislauf des abgeschalteten Reaktors überprüft. Das Korrosionsproblem löst deshalb Sorgen über die Stromversorgung Frankreichs im nächsten Winter aus.

Schweizer Energieproduktion im Winter:
Quelle: NZZ-Bericht vom 24.08.2022
Die Schweiz ist in der glücklichen Lage, dass sie im Gegensatz etwa zu Deutschland viele Stauseen hat, die knapp 9 Terawattstunden Strom speichern können, was gut einem Viertel des Schweizer Verbrauchs im Winter entspricht. Es ist deshalb wichtig, dass die Speicherseen Anfang Winter gut gefüllt sind. Auf Grund des sehr heissen und trockenen Sommers ist der Füllstand der Schweizer Stauseen im Vergleich zu den Vorjahren noch etwas tiefer.
Im Winter bezieht die Schweiz im Schnitt rund 5 Terawattstunden (5'000'000'000 kWh) Strom aus dem Ausland, vor allem aus Deutschland und Frankreich. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher CH-Haushalt hat einen Jahresverbrauch von ca. 5'000 kWh. Der französische Strommix besteht zu einem grossen Teil aus Atomkraft. Das könnte diesen Winter zum Problem werden, denn wie weiter oben beschrieben ist wegen Wartungsarbeiten mehr als die Hälfte der französischen Atomkraftwerke vom Netz genommen worden. Entsprechend gering ist die Produktion von Kernkraft, verglichen mit früheren Jahren.

2) Die Energie Belp AG hat keine Eigenproduktion und muss die Energie im Handel beschaffen

Warum steigen die Energiepreise 2023 bei Versorgern mit grosser Eigenproduktion (z.B. BKW) nicht so stark oder gar nicht an?

Die Bandbreite des Strompreisanstiegs ist von EVU zu EVU unterschiedlich und liegt teilweise weit auseinander. Die Unterschiede hängen wesentlich davon ab, ob Strom mehrheitlich über Eigenproduktion bezogen oder am Markt beschafft wird.
Die für die Schweiz zurzeit wesentlichen Produktionsanlagen sind vor allem die Wasser- und Kernkraftwerke. Die Gestehungskosten liegen hier zwischen 4 und 9 Rp./kWh. Bis Mitte 2021 lag der Marktpreis in der Region von 7 Rp./kWh, also zum Teil unter den Gestehungskosten. Dies war auch der Grund, weshalb die Energiepreise von Versorgern mit eigenen grossen Produktionsanlagen (z.B. BKW) höher waren als jene von EVUs, welche die Energie am freien Strommarkt unter den Gestehungskosten beschaffen konnten.

Das Blatt wendet sich nun mit der Tarifrunde 2023:
• EVU mit viel Eigenproduktion à Energiepreise bleiben stabil oder steigen moderat
• EVU mit Beschaffung der Energie am freien Markt à Energiepreise steigen sehr stark

 

Energie Belp AG beschafft die Energie zu grossen Teilen am Markt:

Der Energieeinkauf für das Lieferjahr 2023 für die Grundversorgung und kleine marktversorgte Kunden erfolgt über den «Strompool Youtility» zusammen mit 26 andern Werken.

Die Beschaffung erfolgt(e) im Zeitraum 2020 bis Ende 2022. Es wird über 3 Jahre verteilt in jedem Quartal ein Anteil der Energiemenge fürs bestimmte Lieferjahr (2023) am Energiemarkt beschafft. Auf diese Weise kann der Beschaffungspreis über die Beschaffungszeit geglättet werden.

Betrug der Beschaffungspreis zwischen Anfang 2020 und Mitte 2021 noch zwischen 4.5 Rp/kWh und 6.5 Rp/kWh, so war der Preis danach zwischenzeitlich auf über 70 Rp/kWh. Dies entspricht innerhalb des eines Jahres mehr als einer Verzehnfachung des Beschaffungspreises. Die Gründe dafür sind weiter oben im Kapitel «Energiepreisentwicklung an der internationalen Strombörse» beschrieben.

Trotz der oben beschriebenen rollierenden und systematischen Beschaffung mussten wir am 31. August 2022 der Aufsichtsbehörde ElCom für das Jahr 2023 Tarife mit einer Gesamtstrompreiserhöhung von 65% bis 70% melden.

3) Die Energie Belp AG startet im Jahr 2023 mit der Installation der SmartMeter (Vorgabe Energie Strategie 2050)

Die bei den Endverbrauchern zu installierenden intelligenten Zähler (Smart Meters) sind ein Baustein der Netze. Diese Zähler und der für die Endverbraucher kostenlose Zugang zu den Zählerdaten, wie ihn die StromVV vorsieht, tragen zur Erhöhung der Energieeffizienz bei und helfen, Strom und Ressourcen zu sparen. Zusätzlich unterstützen sie die neuartigen Funktionalitäten des Netzes. Intelligente Messsysteme sind integraler Bestandteil der Energiestrategie 2050. Diese wurde am 21. Mai 2017 durch die Schweizer Bevölkerung angenommen. Die Verteilnetzbetreiber müssen bis Ende 2027 mindestens 80% der Messstellen mit solchen Smart Metern ausgerüstet haben.

Die Energie Belp AG startet im Jahr 2023 mit dem Rollout der Smart Meter. Diese arbeiten werden über die kommenden 5 Jahre andauern.  Die Investitionskosten von ca. 400'000.- CHF pro Jahr (Strom- und Wasserzähler) werden aktiviert und über die kommenden 10 Jahre abgeschrieben.

4) Tariferhöhung der Swissgrid für die SystemDienstLeistungen (SDL)

Das Höchstspannungsnetz ist das Rückgrat einer sicheren Stromversorgung.
Die Swissgrid hat die Aufgabe einen stabilen und sicheren Betrieb dieses Netzes sicher zu stellen.
Um diese Aufwendungen zu decken werden jedem Netzkunden auf der Stromrechnung «Systemdienstleistungen, SDL) in Rechnung gestellt. Die Swissgrid hat diesen Tarif für 2023 leicht erhöht.

5) Tariferhöhungen der BKW für die Netznutzung des Vorliegernetzes

Die BKW kann auf Grund ihres sehr hohen Eigenproduktionsanteil die Tarife 2023 für ihre direkten Endkunden auf dem Niveau von 2022 belassen. Für ihre Nachlieger, also andere Energieversorgungsunternehmen erhöht sie den Tarif für die Netznutzung in einzelnen Positionen leicht und führt auch für Nachlieger einen Einheitstarif ein.

6) Abbau von kumulierten Unterdeckungen aus den Vorjahren

In den Tarifberechnungen der Energie Belp AG sind auch Positionen mit Unterdeckungen aus den Vorjahren enthalten, die ansonsten verfallen würden. Die Berücksichtigung dieser Beträge erfolgte gemäss den regulatorischen Vorgaben der Aufsichtsbehörde ElCom.

 

 

Zusätzliche Informationen zu den EBAG Tarifen 2023:

1) Einheitstarif auch in der Netznutzung

Beim Energietarif in der Grundversorgung gibt es für die Kunden der Energie Belp AG schon seit 2018 keinen Tarifunterschied mehr zwischen Tag und Nacht und seit 2019 ist die gelieferte Energie zu 100% aus erneuerbarer Produktion.

Beim Netztarif hatte jedoch noch ein Grossteil der Kunden bis Ende 2022 am Tag (Hochtarif) einen höheren Tarif als in der Nacht (Niedertarif). Diese Systematik wurde in der Branche in den 70er Jahren eingeführt, um die sogenannt vorhandene Bandenergie der Kernkraftwerke eben auch in der Nacht besser nutzen zu können. In den vergangenen Jahren hat die Energie Belp AG den Hoch- und Niedertarif immer mehr angeglichen.

Mit der Energiestrategie 2050 und den damit verbundenen deutlich zunehmenden dezentralen Produktionsanlagen wie PV-Anlagen, wird die verfügbare Energie zu anderen Zeiten anfallen als dies in der Vergangenheit der Fall war.

Aus diesem Grund setzt die Energie Belp AG neu mit Netz-Einheitstarifen Anreize zu einer effizienten und gut verteilten Netznutzung und einer Verringerung von Lastspitzen zum Zeitpunkt des Wechsels vom Hoch- zum Niedertarif. Ausserdem macht die Energie Belp mit dem Einheitstarif einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zu neuen Tarifmodellen.

Steuersignale für hausinterne Steuerungen (z. B. Boiler) werden weiterhin gesendet. Es kann jedoch sein, dass für bestimmte Anwendungen die Zeiten angepasst werden.

2) Neue Namensgebung Stromprodukte

  • Zusammengelegter Tarif «easy light» & «easy» = Haushalt & Kleingewerbe
  • Tarif «easy comfort» = Haushalt & Kleingewerbe sperr- oder steuerbar (nur für Bestandeskunden)
  • Tarif «Temporär 1» = Bau und Anlässe NS
  • Tarif «Professional classic NS1» = Gewerbe & Industrie NS
  • Tarif «Professional classic MS2» = Gewerbe & Industrie MS/NS (Mittelspannung gemessen auf NS)
  • Tarif «Professional classic MS1» = Gewerbe & Industrie MS/MS <= 5 GWh (Mittelspannung gemessen auf MS)
  • Tarif «Professional classic MS1 XL» = Gewerbe & Industrie MS/MS > 5 GWh (Mittelspannung gemessen auf MS

3) Rückspeisevergütung für PV-Energie

Die Rückspeisevergütung für PV-Anlagen wird auf Grund des Referenz-Marktpreises, den das Bundesamt für Energie (BFE) ermittelt und quartalsweise publiziert, festgelegt. Für die Berechnung des Jahrestarifes 2023, der am 31. August 2022 publiziert werden muss, werden die letzten 4 verfügbaren Quartale berücksichtigt.

Der neue Rückliefertarif der Energie Belp AG für die graue Energie von PV-Anlagen für das Jahr 2023 beträgt 18.86 Rp/kWh.

Neu besteht einmalig die Wahlmöglichkeit für einen Wechsel in das Quartalsmodell mit quartalsweise angepasstem Entschädigungstarif (jeweils aktueller Referenz-Marktpreis des BFE).

Für den Herkunftsnachweis bezahlt die Energie Belp AG für Anlagen, die gewisse Bedingungen erfüllen 1.0 Rp/kWh.

4) Aufpreis für Regiomix

Die Energielieferung des RegioMix stammt aus mindestens 30% Photovoltaik aus der Region Belp und 70% Wasserproduktion aus der Schweiz. 
Der Aufpreis für diesen Liefermix wird von 1.5 Rp/kWh auf neu 0.6 Rp/kWh reduziert.

 

 

FAQ - Strompreise 2023 (Stand 01.09.2022 / 08.00 Uhr)

1. Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Der Strompreis setzt sich aus den Teilpreisen für die Netznutzung (inkl. Vorliegerkosten und System-Dienstleistungen (SDL), die Energie, die Abgaben an das Gemeinwesen (Konzessionsabgabe) und gesetzliche Förderabgabe (KEV) zusammen.

2. Warum gibt es eine Strompreiserhöhung?

Die Strompreiserhöhung beruht zur Hauptsache auf den gestiegenen Marktkosten für die Energiebeschaffung und nur zu einem kleinen Teil auf Tariferhöhungen des Vorliegernetzes der BKW durch dessen Netz die Energie ins Netz der Energie Belp zugeführt wird.

3. Hat der Krieg etwas mit der Erhöhung der Preise zu tun?

Ja, der Krieg liess die Preise sämtlicher Energieformen (Gas, Öl, Kohle und Strom) massiv ansteigen. Beim Strompreis handelt es sich dabei um eine indirekte Auswirkung. Da der Strom an der europäischen Strombörse gehandelt wird und international auch grosse Mengen Strom mit Gas, Kohle und Öl produziert werden, beeinflusst die Energieknappheit auch den Strommarktpreis.

4. Hat Corona etwas mit der Erhöhung der Preise zu tun?

Corona hatte kurzzeitig auch Einfluss auf die Energiepreise, nie aber in diesem Ausmass wie die Energielieferengpässe seit letztem September und der Ukrainekrieg seit Februar. Genau betrachtet konnten wir wegen Corona in einem ganz kurzen Zeitraum für die Energiebeschaffung von tieferen Preisen profitieren.

    5. Was treibt die Strompreise in die Höhe?

      Da gibt es verschiedene Einflussfaktoren. Im Folgenden sind die wichtigsten dargestellt.

      a) Letzten Sommer zu tiefe Gasreserven (nicht nur in der Schweiz sondern europaweit).

      b) Unsicherheiten letzten Spätsommer mit der Nordstream Leitung 2 (neue Gasleitung von Russland nach Europa) -> Energielieferengpässe liess Gaspreis ansteigen -> dies wirkte sich auch auf Kohle und Öl aus -> Beim Strompreis handelt es sich dabei um eine indirekte Auswirkung. Da der Strom an der europäischen Strombörse gehandelt wird und international auch grosse Mengen Strom mit Gas, Kohle und Öl produziert werden, beeinflusst die Energieknappheit auch den Strommarktpreis.

      c) Von den französischen Kernkraftwerken steht viel weniger Kapazität zur Verfügung als geplant.

        6. Wer bestimmt die Strompreise?

            Der Strom setzt sich aus der Netznutzung, dem Energiepreis, Abgaben an das Gemeinwesen (Konzessionsabgabe) und Förderabgaben (KEV) zusammen. Beim Energiepreis hat es zwei unterschiedliche Haupteinflussfaktoren: Bei Werken mit sehr grossem eigenen Produktionsanteil bestimmt die Produktion den Energiepreis. Bei Werken wie der EBAG, die die Energie im Handel beschaffen müssen, ist der Marktpreis entscheidend. Dieser wird aber international (europäisch) beeinflusst.

              7. Kann die EBAG die Strompreise selbst bestimmen?

                  Die Strompreise sind streng reguliert. Die EBAG muss sich an die Vorgaben halten und wird dabei von der Schweizerischen Elektrizitätskommission (ElCom = Aufsichtsbehörde) überwacht. Dabei besteht der Strompreis aus Tarifen für die Netznutzung (inkl. Vorliegerkosten und System-Dienstleistungen (SDL)), die Energie, die Abgaben an das Gemeinwesen (Konzessionsabgabe) und Förderabgaben (KEV).

                    8. Wo kauft die EBAG den Strom ein?

                        Die Energie Belp kauft ihre Energie zusammen mit 26 andern Werken als «Strompool» ein.
                        Dabei wird für ein bestimmtes Lieferjahr über einen Zeitraum von 3 Jahren verteilt in jedem Quartal eine Ausschreibung gemacht, an der viele Energielieferanten mitbieten.
                        Youtility-Strompool: https://youtility.ch/dienstleistungen/energiebeschaffung

                          9. Wie wird der Strom bei der EBAG eingekauft?

                              Die Energie Belp kauft ihre Energie zusammen mit 26 andern Werken als «Strompool» ein. Dabei wird für ein bestimmtes Lieferjahr über einen Zeitraum von 3 Jahren verteilt in jedem Quartal eine Ausschreibung gemacht, an der viele Energielieferanten mitbieten.

                                10. Wie wird der Strompreis berechnet?

                                    Der Strompreis besteht aus Tarifen für die Netznutzung (inkl. Vorliegerkosten und System-Dienstleistungen (SDL), die Energie, die Abgaben an das Gemeinwesen (Konzessionsabgabe) und Förderabgaben (KEV). Für die Netznutzungs- und die Energiepreise gibt es gesetzliche Vorgaben (Regulation), die von der Aufsichtsbehörde Schweizerische Elektrizitätskommission (ElCom) konkretisiert und in einem jährlichen Reporting überwacht werden.

                                      11. Wann werden die neuen Strompreise bekannt gegeben?

                                          Bis Ende August müssen jeweils die umfassenden Reportings sowie auch die neuen Tarife für das Folgejahr an die Aufsichtsbehörde Schweizerische Elektrizitätskommission (ElCom) gemeldet werden. Die Tarife werden dann auf der Homepage der ElCom in der «Strompreis-Übersicht» publiziert (https://www.elcom.admin.ch/elcom/de/home.html)

                                            12. Müssen die Preise durch den Bund/Kanton/Gemeinde abgesegnet werden?

                                                Nein, die Strompreise sind reguliert und werden durch die Aufsichtsbehörde Schweizerische Elektrizitätskommission (ElCom) geprüft.

                                                  13. Wie sind die Tarife für Privatkunden aktuell (2022)?

                                                      Diese Informationen können dem gültigen Tarifblatt auf der Homepage der EBAG entnommen werden.

                                                      Dabei bilden der Tarif «easy / NS DT» (Doppeltarif Tag/Nacht) und «easy light /NS ET» (Einheitstarif) die wichtigsten Kundengruppen ab. Tarife 2022:

                                                       

                                                      «easy light / NS ET»:

                                                      78.00 Grundkosten/Jahr

                                                      + 20.71 Rp/kWh

                                                      Kilowattstundenpreis (kWh) enthält: Energie 100% erneuerbar, Netznutzung, Systemdienstleistung, Gesetzliche Förderabgabe (KEV) und Gemeindeabgabe (Konzession) Preisangaben exkl. MWSt.

                                                       

                                                      «easy / NS DT»:

                                                      120.00 Grundkosten/Jahr

                                                      + Hochtarif 20.71 Rp/kWh

                                                      + Niedertarif 19.01 Rp/kWh

                                                      Kilowattstundenpreis (kWh) enthält: Energie 100% erneuerbar, Netznutzung, Systemdienstleistung, Gesetzliche Förderabgabe (KEV) und Gemeindeabgabe (Konzession) Preisangaben exkl. MWSt.

                                                        14. Wie sind die Tarife für Gewerbe aktuell (2022)?

                                                            Diese Informationen können dem gültigen Tarifblatt auf der Homepage der EBAG entnommen werden. https://www.energie-belp.ch/fileadmin/user_upload/01_Website/Elektrizitaet/PDFs_Produkte/Belp_Tarife_2022_20220124.pdf

                                                             

                                                            Dabei stellt der Tarif «professional classic / NS 1» die wichtigste Kundengruppe für Gewerbekunden mit einem Verbrauch von kleiner 100'000 kWh dar. Tarife 2022:


                                                            «professional classic / NS 1»:

                                                            360.00 Grundkosten/Jahr

                                                            + 9.50 kW/Monat (Leistungspreis)

                                                            + 18.01 Rp/kWh (Arbeitspreis im Hoch- und Niedertarif) Kilowattstundenpreis (kWh) enthält: Energie 100% erneuerbar, Netznutzung, Systemdienstleistung, Gesetzliche Förderabgabe (KEV) und Gemeindeabgabe (Konzession) Preisangaben exkl. MWSt.

                                                              15. Wann werden sich die Preise stabilisieren?

                                                                  Das können wir leider nicht sagen. Die Energiebeschaffung ist stark abhängig von der europäischen Strombörse. Da haben die internationalen Preise auch anderer Energieformen wie Gas, Kohle und Öl einen sehr starken Einfluss.

                                                                    16. Kann der Strom bei anderen Anbietern als die EBAG bezogen werden?

                                                                        Kunden mit einem Stromverbrauch von mehr als 100'000 kWh können den Energieteil am freien Markt beschaffen. Zu diesem Thema beraten wir die Marktkunden sehr gerne.

                                                                          17. Wo kann der tägliche Strombedarf eingesehen werden?

                                                                              Heute kann der tägliche Strombedarf leider zu einem grossen Teil noch nicht auf einer Internetplattform eingesehen werden. Zurzeit muss man in diesem Fall leider täglich den Stromzähler selbst ablesen. Im Kundenportal der EBAG haben Sie die Möglichkeit die Halbjahresablesungen via Webbrowser nachzuschauen.
                                                                              In nächster Zeit wird die EBAG mit der Installation, der mit der Energiestrategie 2050 vorgeschriebenen SmartMeter beginnen. Diese Zähler werden dann die Verbrauchszahlen 1x täglich viertelstundengenau in eine Datenbank speichern, so dass man das Verbrauchsprofil im Kundenportal einsehen kann.

                                                                                18. Gibt es eine Übersicht der Strompreise, welche täglich/wöchentlich aktualisiert wird?

                                                                                    Nein. Die Strompreise für das Folgejahr werden bis Ende August der Aufsichtsbehörde ElCom gemeldet, wo sie via Homepage der ElCom unter «Strompreis-Übersicht» auch öffentlich einsehbar sind. https://www.elcom.admin.ch/elcom/de/home.html https://www.strompreis.elcom.admin.ch/ Die Preise sind dann für ein Jahr gültig und dürfen von den EWs unterjährig nicht angepasst werden.

                                                                                      19. Wie hoch werden die neuen Tarife ausfallen?

                                                                                      Die Energie Belp beschafft die Energie für das Lieferjahr 2023 verteilt über die Beschaffungsjahre 2020, 2021 und 2022. Dabei beschaffen wir in jedem Quartal eine gewisse Energiemenge. Deshalb hat die aktuelle Strommarktpreisentwicklung noch einen Einfluss auf die Tarife 2023.


                                                                                      Die Beschaffungs-Konditionen
                                                                                      Wie im Belper beschrieben rechnen wir im Moment mit einer Gesamtstrompreiserhöhung von zwischen 65 und 70 %. Die neuen Tarife werden Ende August / Anfang September publiziert.

                                                                                      20. Wie steht die EBAG im Vergleich zu anderen Stromversorgern da?

                                                                                          Ein Vergleich der aktuellen Tarife sowie wenige Jahre zurück kann auf der Homepage der Aufsichtsbehörde ElCom gemacht werden. https://www.strompreis.elcom.admin.ch/

                                                                                           

                                                                                          Betreffend der Strompreiserhöhung gibt es zwei Situationen.

                                                                                          Situation 1: Grosse Elektrizitätswerke wie die BKW, die selbst sehr grosse Produktionsanlagen besitzt und einen wesentlichen Anteil der Energie selbst produzieren kann, werden die Preise nur geringfügig erhöhen müssen.

                                                                                          Situation 2: Der Grossteil der mittleren und kleineren Werke, die nur einen geringen Eigenproduktionsteil haben, müssen die Energie jeweils am Markt beschaffen. Hier hat also der Energie-Marktpreis einen sehr grossen Einfluss, so dass die Gesamtstrompreise leider deutlich ansteigen werden. Zu dieser Gruppe gehört auch die EBAG. Bei den mit der EBAG vergleichbaren Werke erwarten wir sehr ähnliche Preisaufschläge.

                                                                                            21. Wird die Vergütung für Energie, die von PV-Anlagen ins Verteilnetz der Energie Belp AG zurückgespiesen wird, auch erhöht, wenn die bezogene Energie teurer wird?

                                                                                                Ja, die Rückvergütung nimmt auch deutlich zu. Sie beträgt für das Jahr 2023 als Jahrestarif 18.86 Rp/kWh exkl. MWSt für die Energie.
                                                                                                Dieser Wert richtet sich nach dem mengengewichteten Durchschnitts-Referenzmarktpreis des Bundesamtes für Energie (BFE) der letzten vier Quartale (Jul 21 bis Jun 22, Tarifveröffentlichung Ende Aug 22).
                                                                                                Der aktuelle Referenzmarktpreis kann jeweils quartalsweise auf der Homepage des BFE abgerufen werden. https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publication/download/9319

                                                                                                Neu können PV-Produzenten bei der Energie Belp auch das Vergütungsmodell wechseln, so dass jeweils quartalsweise nach dem aktuellsten zur Verfügung stehenden Referenzmarktpreis des BFE vergütet wird.
                                                                                                Eine Rückkehr ins Jahresmodell ist dann nicht mehr möglich.

                                                                                                Zusätzlich zur Vergütung der Energie wird bei Erfüllung bestimmter Bedingungen auch der Herkunftsnachweis der PV-Energie mit 1.0 Rp/kWh vergütet.

                                                                                                Diese Tarifinformationen können dem gültigen Tarifblatt auf der Homepage der EBAG entnommen werden.
                                                                                                https://www.energie-belp.ch/fileadmin/user_upload/01_Website/Elektrizitaet/PDFs_Produkte/EBAG_Stromtarife2023_V2022-08-19.pdf

                                                                                                  22. Warum sind die Akontorechnungen höher als in den vergangenen Jahren?

                                                                                                      Der Betrag der Akontorechnung stützt sich grundsätzlich auf Ihren Vorjahresverbrauch und die geltenden Strompreise.

                                                                                                      Aufgrund der gestiegenen Preise fallen die Akontorechnungen prozentual zur Strompreiserhöhung höher aus. Jeweils Ende Januar und Ende Juli erhalten Sie die definitive Abrechnung für das entsprechende Semester, wobei die vorangehende Akontozahlung als Guthaben abgezogen wird.

                                                                                                        Haben Sie weitere Fragen?

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