100 Jahre Giessenbad

- 45 - Absorbermatten ersetzt (siehe auch untenstehenden BZ-Bericht). - Für diese Neuerungen plus Ersatz der Chlorgasanlage wurde ein Kredit von 398‘000 Franken bereitgestellt. Rückblick : Die Wärmepumpenanlage war am 24. August 1978 von den 389 anwesenden Stimmbe- rechtigten einstimmig be- schlossen worden, um das Bad auch bei nicht optimalem Wet- ter offen halten zu können. Da- für ist der Gemeinde von den am Dorffest 1977 beteiligten Vereinen dank der Grosszügig- keit der vielen Besucherinnen und Besuchern ein Betrag von 163‘000 Franken übergeben worden. Gekostet hat die Wär- mepumpenanlage damals nur 267‘000 Franken. Hauptargu- ment zum Verzicht auf einen Ersatz der bestehenden Anlage waren am 13. Juni aber auch die geschilderten hohen Kosten für eine Nacht-Überdeckung der Becken. War 1996 bei den Verhandlungen mit dem Kanton noch ein Verzicht auf eine nächtliche Becken-Über- deckung erreicht worden, war das jetzt offenbar nicht mehr möglich gewesen. Damals hat die Tatsache der sehr guten Becken-Isolation und die täglich zu erwartenden auf- wändigen Reinigungsarbeiten wegen der vielen Laubbäume auf und neben dem Bad- Areal noch Verständnis gefunden. Kritische Stimmen machten an der Gemeindeversammlung darauf aufmerksam, dass die Rechnung der Gemeinde betreffend dem Stromkosten-Sparen am Schluss mit Blick auf die ganze Bad-Rechnung nicht aufgehen könnte. Befürchtet wurden weniger Badbesu- cher bei nicht optimalem Wetter dazu ebenfalls weniger Umsatz im Restaurant. Kommentar: Das Absorbermatten-System funktioniert gemäss den Referenten an der Gemeindeversammlung nur, wenn die Sonne scheint und sich das Wasser sowieso er- wärmt. So scheint hier auf den ersten Blick keine besonders innovative Lösung entstan- den zu sein. Sicher ist einzig, dass Stromkosten gespart werden können. Das bei vielen Leuten beliebte Bad wurde damit zu den «gewöhnlichen» Anla- gen rund um Bern zurückgestuft und ist damit kein «vorBILD»* mehr. Die vielen Belperinnen und Belper, die dem Bad seit Jahren die Treue halten, der Ge- meindeversammlung jedoch fernblieben, sind natürlich selber schuld daran, dass sie nun in Zukunft gelegentlich auf gewohnte Wassertemperaturen verzichten müssen! Ver- gleicht man den erwähnten recht bescheidenen Kreditbeschluss von nicht ganz 400‘000 Franken mit den hohen Kosten des lustigen Wasser-Kinderspielplatzes in der alten Badanlage (Kredit 840‘000 plus Nachkredit von 90'800), so muss man sich Mühe geben, den gefällten Entscheid der Zurückstufung des Giessenbades zu verstehen. * Schreibweise Gemeinde-Leitbild

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