100 Jahre Giessenbad
- 12 - Eine der ersten Aufgaben der neu konstituierten Kommis- sion war die Suche eines Badmeisters. - Es gingen sechs Bewerbungen ein. Als neuer Badmeister wurde Paul Liebi angestellt. Er war der einzige Bewerber mit Rettungsschwimmer-Bre- vet. - Seine Frau, Therese Liebi, wurde für das Kassenwesen und den Kiosk eingesetzt. Umstände- halber war die Anstellung vorerst aber nur ab 1. Juni bis 31. August möglich. Das Bad war im Mai nur am 20. - 22. sowie am 27. und 28. Mai offen. Der neue Bad- meister konnte seine Stelle erst ab 1. Juni antreten, weil er beim Blutspendedienst des SRK angestellt war und dort nur bis 31. August freigestellt wurde. Weil in der Region neue Schwimmbäder entstanden, oder ausgebaut wurden, reifte auch hier in der Bevölkerung der Wunsch nach einer «richtigen» Badanlage. Am 29. August gab der Gemeinderat deshalb der Betriebskommission den Auftrag eine Bad-Erweiterung zu studieren und eine Kostenschätzung einzureichen. 1973 Erhielt das Bad durch den Bau der Neumattstrasse , die die damals entstehenden Quar- tiere Neumatt/Schönmatt und Hühnerhubel erschliesst, ab dem Dorf eine neue Zufahrt zur unteren Muristrasse, die damals als Flughafen- und Giessenbad-Zufahrt diente. Mit dem Bau der neuen Strasse war 1971 begonnen worden. Therese und Paul Liebi wurden nun definitiv als Kassenwartin/Badmeister ge- wählt. Sie waren bis Ende 2006 in dieser Funktion fürs Bad tätig, das 1980 eine wichtige Erweiterung erfuhr. – Der Kiosk-Pachtzins belief sich damals gemäss Protokoll neu auf 6 Prozent der eingenommenen Eintrittsgelder. Gemeint war wohl 6 Prozent des Umsatzes der verkauften Waren, Getränke usw. Die Betriebskommission nahm den Auftrag von 1972 ernst und stellte entspre- chend der weiter steigenden Einwohnerzahl fest, dass das altehrwürdige Giessenbad trotz Lehrschwimmbecken den Bedürfnissen einfach nicht mehr genügte. Sie liess Studien er- stellen, wie ein zukünftiges Bad aussehen könnte und nahm sich auch der Kostenfrage an. - Den Notizen in dieser Sache konnte entnommen werden, dass der Gemeinderat zur Eingabe der Kommission dann eine eher zurückhaltende Haltung einnahm. 1974 Die Kommission machte trotz der abwartenden Haltung des Gemeinderates vorwärts: Sie arrangiert sich mit Architekt Kurt Schmocker, der für die Kommission im Hinblick auf einen möglichen späteren Auftrag unentgeltlich eine konkrete Studie für ein neues Schwimmbad erstellte. Es war der Kommission dabei ein grosses Anliegen, dass die An- lage in naturnaher Umgebung, d.h. beim bestehenden Bad, erstellt wird. - In diesem Jahr konnten der Gemeindekasse aus Eintrittsgeldern, Abonnementen, auswärtige Schulen, Spieltische und Telefon Fr. 8‘963.40 abgeliefert werden. Sekretär Rudolf Blatter und Vizepräsident Franz Feller traten aus beruflichen Gründen auf Ende Jahr zurück. 1975 Martin Bosshart nahm seine Arbeit als neuer Sekretär der Betriebskommission auf. Das Kreisforstamt war damals dagegen, dass im Bad weitere Bäume gefällt werden. Sie wa- ren jedoch der Grund dafür, dass ihre Wurzeln bei der Sprunganlage Betonplatten anho- ben und so vor allem für Kinderfüsse eine Unfallgefahr darstellten. Dann ging in diesem Jahr das «Seilziehen» für ein neues Schwimmbad weiter: Hinter den Kulissen musste sich der Gemeinderat hie und da einiges anhören, weil Kommissions- mitglieder nicht zufrieden waren und engagierte Bürger beim Rat fehlendes Interesse befürchteten.
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