100 Jahre Giessenbad

- 10 - 1967 Nach Genehmigung der Stelle an der Gemeindeversammlung vom 26. Mai wurde fürs Giessenbad mit Hans Michel erstmals ein Badmeister fest angestellt. Er blieb dem Bad bis Ende 1970 treu und arbeitete ausserhalb der Saison auf der Gemeindekasse. Man war mit seiner Arbeit sehr zufrieden. – Seine Frau übernahm die Führung der Kasse und des Kiosks. Von den verkauften Waren musste der Gemeinde als Pachtzins ein Anteil von 5 Prozent abgeliefert werden. – Wie schon in den letzten Jahren, waren zur Ablösung abwechselnd Hilfs-Badmeister im Einsatz. – Neu wurde anstelle eines 3, ein 4 Meter lan- ges Sprungbrett beschafft. Dazu gabs im Bad ausserdem erstmals einen Motor-Rasen- mäher, für dessen Kauf der Gemeinderat 7000 Franken bewilligte. Die Herstellerfirma der Bassin-Javel-Dosierpumpe musste mehrmals aufgefordert wer- den, den 1966 eingebauten Apparat zu überprüfen. Die Anlage zeigte sich anfällig für Verstopfungen und trug dem Badmeister recht viel Arbeit ein. Zudem verlor das Bassin. wegen einer mangelhaften Dehnungsfuge Wasser. Es konnte schliesslich niemand mehr haftpflichtig gemacht werden. Die Winterthur-Versicherung übernahm am Schluss im- merhin freiwillig 350 Franken und kam damit für die Hälfte des Schadens auf. Schon vor der Inbetriebnahme des ersten Beckens im 1966 war die An- lage Jahr für Jahr ein beliebter Tum- melplatz für die Kinder aus der gan- zen Region. Den Sandkasten (Bild) gab es schon lange. Erst 1966 war dann für die ganz Kleinen ein Plansch- becken dazu gekommen. Bild: Peter Wittwer Aus der Korrespondenz der Kommis- sion geht hervor, dass für den Sekre- tär der Betriebskommission, Hans- Peter Begert , in diesem Jahr sehr viel Arbeit anfiel. 1968 Wie einer Aufstellung der Betriebskommission zu entnehmen ist, wurde sie damals neu von Werner Friedli präsidiert. Als Vizepräsident amtierte Peter Wittwer . - Wie Präsi- dent Friedli blieb auch Sekretär Begert bis 1971 Mitglied der Kommission. Konflikt mit Jägern: Bei der Eröffnung der Entenjagd am 1. September entstanden Konflikte: Vom Damm aus wurde in Richtung des noch offenen Bades geschossen. Sogar das Sprungbrett bekam Schrotkugeln ab. Die Kommission verlangte vom Gemeinderat Gegenmassnahmen im Sinne eines Jagdverbotes. – Da es später keine solchen Rekla- mationen mehr gab, hat der Gemeinderat wohl die nötigen Schritte eingeleitet. 1969 Wurde zum Giessenbad versuchsweise ein Busbetrieb eingeführt. Er wurde aber wieder aufgehoben, weil sich nur wenige Fahrgäste einfanden. Grund dafür soll aber ein nicht sehr dienlicher Fahrplan gewesen sein. 1970 Dank des Lehrschwimmbeckens wurde das Bad immer beliebter und in der Zeit auch die Bevölkerung mobiler: An jedem schönen Sonntag fehlte es an Parkmöglichkeiten für Au- tos. Giessenbad- und Flugplatzbesucher nahmen sich gegenseitig die Parkplätze weg. Das führte immer wieder zu Verhandlungen zwischen der Kommission und Flughafendi- rektor Pfändler sowie Platzchef Pedotti . - Erschwerend für die Kommission war dabei der Umstand, dass die Stadt Bern Eigentümerin des Parkplatz-Landes war (und zumeist auch heute noch ist) und dieses der Alpar AG verpachtet wurde. – Man einigte sich schliesslich auf ein Parkplatz-Provisorium entlang der Strasse vom Badeingang bis zur Steck-Liegenschaft. - An schönen Badetagen genügte aber auch das nicht, so dass man immer wieder um Parkmöglichkeiten kämpfen musste. – Bevölkerungszahl 1970: 6582. 1971 Nach dem sehr bedauerten Weggang auf Ende April von Badmeister Michel, der anderswo eine Stelle als Siedlungswart fand, galt es rasch einen Ersatz zu finden. Man wurde fün- dig, aber dann auch ganz gross enttäuscht: Das angestellte Ehepaar J.S. (Namen be- kannt) erwies sich als total unfähig, war nicht in der Lage den Aufgaben gerecht zu wer- den und wurde auf Antrag der Kommission auf Ende Saison entlassen.

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